Eröffnung und Tag der Offenen Tür der Wohngemeinschaften Mathilde und Helmut
In Vertretung von Sozialministerin Christine Haderthauer hat Maria Weigand, Leiterin des Referates Pflege des bayerischen Sozialministeriums, anlässlich der Eröffnung der beiden Wohngemeinschaften und des Betreuten Wohnens am 19.6.2012 die Stadt Ingolstadt sowie die Region zum aktuellen Projekt der Ingenium-Stiftung beglückwünscht. Es signalisiere sowohl Respekt im Umgang mit Demenzkranken als auch Umdenken bei der Pflege alter Menschen.
Dies sei auch heute noch keine Selbstverständlichkeit, betonte sie bei der feierlichen Einweihung, bei der neben OB Dr. Alfred Lehmann der Integrationsbeauftragte Dr. Christian Lösel, Rita Böhm, die stellvertretende Landrätin des Landkreises Eichstätt und zahlreiche Vertreter der verschiedenen Parteien des Ingolstädter Stadtrats anwesend waren.
Die Stiftung hat die neuen Wohngebäude mithilfe von Fördermitteln der Bayerischen Landesstiftung, des Bayerischen Sozialministeriums, der Lotterie „ein Platz an der Sonne“, der Wormland-Stiftung und verschiedener privater Spenden, vor allem der Ingolstädter Unternehmerfamilie Greil errichtet. Zusätzlich hatte die Stadt Ingolstadt die Realisierung des Vorhabens durch einen günstigen Kaufpreis des Grundstücks im Ingolstädter Westen in unmittelbarer Nähe zum Markt Gaimersheim unterstützt.
Während Wohngemeinschaften für junge Leute etwas völlig Normales sind, werden sie erst seit einigen Jahren auch für Senioren, die nicht mehr allein leben wollen oder können, als Alternative zum Altenheim zunehmend attraktiver. Relativ neu dagegen ist der Gedanke, dies auch auf das Leben und die Versorgung von Menschen mit Demenz anzuwenden, deren Familien mit der Notwendigkeit einer Rundum-Versorgung bei fortschreitender Erkrankung oft überfordert sind.
Nach dem Bau des Zentrum in der Blücherstraße 2005 bietet die Ingenium-Stiftung mit ihrem aktuellen Projekt erneut sowohl den Betroffenen die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes Leben in Geborgenheit zu führen als auch den pflegenden Angehörigen Unterstützung und Entlastung bei der Betreuung.
In die Wohngemeinschaften Mathilde und Helmut können Demenzkranke mit einer Pflegestufe von 0 bis 3 speziell auf dieses Krankheitsbild ausgerichtete Räumlichkeiten mieten, die sie gemeinsam nutzen. Ähnlich wie in einer Familie verfügt jeder Mieter über ein eigenes Zimmer, kann jedoch gleichzeitig in gemeinsam genutzten Räumen mit den anderen den Tag verbringen oder etwas mit ihnen unternehmen. Die Mieter teilen sich dabei die Verantwortung für das gemeinschaftliche Leben, d.h. sie treffen alle Entscheidungen selbst oder lassen ihre Interessen durch einen Angehörigen bzw. Betreuer vertreten.
Für Pflege, Betreuung und Beschäftigung steht Tag und Nacht ein ambulanter Pflegedienst zur Verfügung, den die Mieter selbst wählen können.
Mit dem Betreuten Wohnen will die Stiftung neben Alleinstehenden auch Ehepaaren, bei denen nur ein Partner von Demenz betroffen ist, ermöglichen, möglichst lange zusammen zu bleiben und trotz gesundheitlicher Beeinträchtigungen in den eigenen vier Wänden zu wohnen. Ein Notfallknopf, über den sofort ein Familienmitglied, eine Pflegeperson oder auch der Rettungsdienst informiert werden kann, soll ebenso wie verschiedene Hilfsangebote im Alltag für Sicherheit und Entlastung sorgen.
Den Abschluss der Eröffnung bildeten die ökumenische Segnung der Räumlichkeiten durch Pfarrerin Schobel und Pfarrer Hauber (als Vertreter der evangelischen bzw. katholischen Kirche) und eine Führung durch die neuen Räumlichkeiten.
Die Wohnungen bzw. Zimmer können ab sofort angemietet werden. Bei Fragen stehen allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern Christina Derr bzw. Nicole Kreuzer für Beratung und Besichtigungen als Ansprechpartnerinnen der Ingenium-Stiftung unter der Telefonnummer 0841 / 88 54 610 zur Verfügung.